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Mit dem Container an die europäischen Außengrenzen – Kitchen on the run

by Shai Hoffmann on 13. Juli 2015 No comments

2014 beantragten über 600.000 Menschen in der EU Asyl. Alleine für Deutschland erwartet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für 2015 circa 450.000 Asylanträge. Die Zahlen sind alarmierend. Mitte 2014 wurden ca. 51,3 Millionen auf der Flucht gezählt. Das sind die höchsten Weltflüchtlingszahlen seit dem zweiten Weltkrieg.
Ich muss leer schlucken und schaue aus dem Fenster des Cafés: Auf der Straße laufen Familien mit Kinder, Menschen fahren auf ihrem Rad der abendlichen Sommersonne entgegen. Und während ihre Haare und Sommerkleider im Wind flattern, werde ich mir bewusst, dass es uns, die wir hier im Mikrokosmos leben, gut geht, da wir unsere Heimat nicht aufgrund von Krieg, Hunger oder anderen lebensbedrohlichen Gründen verlassen müssen.

In der Vergangenheit haben sich glücklicherweise viele Initiativen, wie Flüchtlinge Willkommen, Cucula, Über den Tellerrand und Wings University gegründet. Sie möchten nicht länger nur zuschauen, wie die EU um Quoten debattiert, denn hinter Quoten verbergen sich Menschen, mit Einzelschicksalen. Die Initiatoren haben sich entschieden einfach zu „machen“, um den Geflüchteten in ihrer neuen Heimat eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Und dafür gebührt ihnen Respekt.

So zum Beispiel eine neue Initiative namens KITCHEN ON THE RUN, gegründet von Jule Schröder und Rabea Haß. Ihre Idee klingt einfach und genial zugleich. Sogar so genial, dass sie eine Förderung von Advocate Europe i.H.v. 50.000 € erhalten werden.

Mit Waren kann man frei durch die EU. Als Mensch aber nicht

Mit dem von Studierenden der Technischen Universität Berlin zu einer Küche aus- und umgebauten Container, möchten Jule Schröder und Rabea Haß von April bis August 2016 durch fünf europäische Länder (Italien, Frankreich, Deutschland, Niederlande und Schweden) reisen und jeweils vier Wochen vor Ort bleiben. Dabei werden sie täglich einer Gruppe von 15-20 Einheimischen und Flüchtlingen Raum und Gelegenheit bieten, gemeinsam zu kochen, zu essen und sich auszutauschen.„Unser Projekt baut Vorurteile ab, in dem es persönliche Begegnungen und Berührungspunkte ermöglicht und Grundlagen für ein nachhaltiges Miteinander in Europa legt“ sagt Rabea. Auf die Frage, warum es ausgerechnet ein Container ist, antwortet Jule, dass es für sie ein „unglaublich schönes Designobjekt“ ist. Darüber hinaus möchten die beiden leidenschaftlichen Seefahrerinnen darauf aufmerksam machen, dass man „mit Waren völlig frei durch Europa reisen kann, aber als Mensch [Geflüchtete*r] eben nicht“.

Auch die Crowd soll teilhaben

Und auch die Crowd soll nicht zu kurz kommen, denn um Menschen jenseits der Standorte miteinzubeziehen, wird das Projekt mit einem Blog auf www.kitchenontherun.org begleitet. Im Anschluss soll sogar ein Kochbuch mit Rezepten und Geschichten der Begegnungen entstehen, das man im Rahmen einer ab Oktober 2015 beginnenden Crowdfunding-Kampagne auf Startnext unterstützen kann. Vermutlich wird die Fördersumme in Höhe von 50.000 € für den Erwerb des Containers und einiger Materialen für den Um- und Innenausbau reichen. Hier soll die Kampagne etwaige Kosten für z.B. Transport innerhalb der EU (auch für den Container), Lebensmittel, Übernachtungen für Rabea und Jule sowie einen kleinen Fixkostenbetrag für Jule und Rabea decken.

Ich kenne Jule aus dem Design Thinking-Kurs der D-School am Hasso-Plattner-Institut Potsdam, wo man dazu angehalten wird, „utopische“ Ideen zu brainstormen. Und dies ist so eine klassische „D-School-Idee“, die eigentlich nach einer durchsoffenen Nacht an der Currywurst-Bude um 7 Uhr morgens entsteht. Aber nein: Das ist real, liebe Crowd. Und ich bewundere den Mut, diesen Plan umzusetzen und sich auf diese spannende Reise einzulassen. Meine Unterstützung habt ihr und die meiner Crowd hoffentlich auch! Ausserdem wünsche ich mir, dass ihr mit eurem Tun, so viele Menschen wie möglich inspiriert und ebenfalls zum „Machen“ motiviert. Eine aufregende Zeit, liebe Jule und Rabea, ich bin gespannt auf die tollen Geschichten, die ihr mitbringt!

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Shai HoffmannMit dem Container an die europäischen Außengrenzen – Kitchen on the run

Israels Video-Tagebuch cutting

by Shai Hoffmann on 12. Juli 2015 No comments

Update mit ner klitzekleinen Überraschung vom Israel-Videotagebuch-Team: Moritz Dirks und Julie Steinberg schneiden fleißig unser ganzes Material (ziiiemlich viel) und ich sprach heute die ersten Off-Texte ein, die dann über dem Video liegen. Und weil wir so unglaublich viele tolle Begegnungen hatten, haben wir uns dazu entschlossen, sechs anstatt vier Episoden auszustrahlen – Yeah! Julie & Moritz: ihr macht nen großartigen Job. Danke für eure Liebe! ‪#‎CrowdLove‬ ‪#‎ShaisIsraelDiary

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Shai HoffmannIsraels Video-Tagebuch cutting

Israelis und Deutsche

by Shai Hoffmann on 5. Juli 2015 No comments

Und das Leben beschenkt mich weiterhin mit tollen Projekten. Diesmal mit einem herausfordernden Sommerprojekt: Ich bin glücklich und fühle mich unglaublich geehrt, heute bekanntgeben zu dürfen, dass ich für die ab Herbst im Deutscher Bundestag (Paul-Löbe-Haus) stattfindende Wander-Ausstellung (auch in Israel ab Ende Oktober) namens „Israelis & Deutsche“, einer von vier Autoren sein darf, der eine Geschichte zur Ausstellungsbroschüre beitragen wird.

Und dafür habe ich mich heute an diesen Ort begeben; Viktoria-Luise-Platz in Berlin-Schöneberg. An diesem Platz bin ich groß geworden. Hier sehe ich Bilder aus den 90ern, in denen ich zusammen mit Nachbarskindern auf der Wiese die WM ’94 nachspiele und mich (ziemlich erfolglos) als Torhüter versuche. Hier höre ich aber auch meine Mutter aus dem Fenster rufen „Shai, bo, ha’ochel muchan“ (aus d. hebräischen übersetzt: Shai, komm, dass Essen ist fertig). Es sind Erinnerungen an eine glückliche Kindheit, in der es mir dankenswerterweise an nichts fehlte. Aber offensichtlich meiner Mutter, die hier in Deutschland leider nie wirklich ankam und glücklich war. Meine Geschichte wird viel autobiographisches enthalten, weshalb ich mich an diesen Ort begeben habe; hier fühle ich mich ihr nah.

Von Herzen danke ich der Kuratorin Dr. Alexandra Nocke und Teresa Schaefer für diesen Vertrauensvorschuss, den ich von Euch bekomme. Wow, wie gerne würde ich diese wunderbare Nachricht jetzt meiner Mama mitteilen, aber sie sieht es sicher, ganz sicher: http://www.israelis-und-deutsche.de/

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Shai HoffmannIsraelis und Deutsche

TEDx-BSEL-Talk

by Shai Hoffmann on 4. Juli 2015 No comments

Geschafft! Mein TEDxBSEL-Talk ist im Kasten und während ich am Küchentisch sitze und mir transpirierend (Alter Schwede, ist das ne Hitze heute) ne Butterstulle schmiere, lasse ich den Tag Revue passieren.

Ich muss an die Dclassconference im Februar 2015 denken, die eine Hand voll (+Crowd) Idealisten und Träumer ehrenamtlich organisiert haben. Ich war einer von ihnen. Und diesen Spirit von Menschen, die was bewegen wollten, habe ich heute auch wieder ganz stark gefühlt. Euren Mut und eure Hingabe an unserer (meiner ehemaligen) Hochschule zum ersten Mal einen ‪#‎TEDx‬ zu veranstalten, obwohl ihr anfangs seitens der Hochschule nicht auf Begeisterung und Unterstützung gestoßen seid, bewundere ich sehr. Ich ziehe meinen Hut (oder heute lieber mein T-Shirt aus) und danke euch, dass ich Teil eures magischen Events sein durfte ‪#‎CrowdLove‬ — mit Helena Sternkopf und 8 weitere Personen.

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Shai HoffmannTEDx-BSEL-Talk

Shais Israel Diary 1. Tag

by Shai Hoffmann on 8. Juni 2015 No comments

Mein erster Tel-Aviv Tag neigt sich dem Ende und ich bin vollgepumpt mit bunten, lauten, aber auch einigen leisen Eindrücken dieser facettenreichen Stadt. Beginnend auf dem Shuk Ha-Carmel, fand ich mich nur kurze Zeit später im Atelier des ‪#‎Streetart‬-Künstlers Rami Meiri wieder – und zwar tanzend mit einem Pinsel! Anschließend besuchte ich die Flüchtlingsinitiative „The Garden Library“ im Park Lewinsky und traf Menschen, die Geflüchteten mit ihrem Engagement eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Dankbar für diesen eindrucksvollen Tag und den Begegnungen, freue ich mich auf alles Bevorstehende. Denn morgen spiele ich „Die Reise nach Jerusalem“ 😉

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Shai HoffmannShais Israel Diary 1. Tag

Shais Israel Diary #1

by Shai Hoffmann on 8. Juni 2015 No comments

Eine spannende Woche beginnt! Mein persönliches Israel-Video-Tagebuch für Euch, meine Crowd! MannOMann, bin ich aufgeregt…#ShaisIsraelDiary #CrowdLove

Posted by Shai Hoffmann on Sonntag, 7. Juni 2015

 

Eine spannende Woche beginnt! Mein persönliches Israel-Video-Tagebuch für Euch, meine Crowd! MannOMann, bin ich aufgeregt…

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Shai HoffmannShais Israel Diary #1