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Adieu, Jüdische Gemeinde zu Berlin

by Shai Hoffmann on 13. April 2016 No comments

Heute ist’s passiert. Ich bin aus der Jüdische Gemeinde zu Berlin (JGB) ausgetreten. Es war kein leichter Schritt, aber in Anbetracht der vorliegenden Gemeindesituation, eine für mich logische und unstrittige Konsequenz.

Seit geraumer Zeit beobachte ich kopfschüttelnd, wie die Gemeinde dahinsiecht und die Opposition nach wie vor versucht, den hoch dubiosen Wahlausgang anzufechten. Erfolglos. Denn es geht weiter wie bisher. Ab sofort jedoch ohne mich. Ich habe mich als moderner, weltoffener Jude von der jetzigen Gemeinde nicht ordnungsgemäß vertreten gefühlt. Deshalb treffe ich heute – durchaus auch schweren Herzens – diese Entscheidung. Für mich ist mein Judentum ein Lebensgefühl und etwas, das ich in meinem Herzen trage, auch ohne Gemeinde.

Passach steht vor der Tür. Juden in der ganzen Welt feiern die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei – und damit den einwöchig andauernden Auszug aus Ägypten. Auf heute adaptiert: Warum wandern wir – sprich all diejenigen, die der Opposition EMET ihre Stimme an den Wahlurnen gegeben haben – nicht einfach aus und gründen eine offene, transparente und fröhliche neue Gemeinde, in der (endlich mal konstruktiv) auf Augenhöhe miteinander diskutiert werden kann? Ich wäre dabei! Wer noch?

P.S.: Überrascht war ich übrigens von dem Justizsekretär, der mich fragte, ob irgendwas in der Gemeinde passiert sei. Ich schaute fragend zurück, woraufhin er mir sagte, dass erst gestern wieder vier Mitglieder*innen ausgetreten seien. Gute Arbeit, Gideon Joffe, so baut man eine zukunftsfähige Gemeinde auf! Mazel Tov & gute Nacht. Hier erzähle ich Matthias Bartsch vom RBB Inforadio, warum ich austrete: http://bit.ly/1qFRCaK

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